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Musikalische Gruppen

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2. So. n. Epiphanias

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Virtueller Rundgang

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... und wenn die Welt voll Teufel wär' – Sonntagsvorlesungen im Gespräch 2025

Das Evangelische Predigerseminar Wittenberg greift mit seiner dreiteiligen Vorlesungsreihe "... und wenn die Welt voll Teufel wär' " ein Lied Martin Luthers auf, das bis heute nichts an Aktualität verloren hat. Die Reihe zeigt, wie Menschen früher und heute mit Krisen, Ängsten und gesellschaftlichen Umbrüchen umgehen - und was wir daraus lernen können.

Die Reihe beginnt am 19. Januar mit einem Vortrag von Birgit Neumann-Becker, Direktorin des Predigerseminars und ehemalige Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Unter dem Titel "Gespenster der Vergangenheit" widmet sie sich der Frage, wie Menschen nach politischem Unrecht weiterleben können und welche Kraft in der Aufarbeitung liegt.

"Inmitten der Sorgen und Krisen in unserer Zeit wird der Austausch und das Miteinander von Menschen in einer Gemeinschaft zu einer wichtigen Kraft", betont Birgit Neumann-Becker, Direktorin des Predigerseminars. "Die 'Teufel' unserer Zeit - seien es politische Konflikte, gesellschaftliche Spaltungen oder persönliche Ängste - finden ihre Entsprechung in historischen Erfahrungen. Aus Büchern, Bildern und Liedern der Vergangenheit können wir lernen, wie Menschen Krisen bewältigt und Mut gefunden haben."

Weitere Termine:

Am 16. Februar untersucht Dr. Caecilia Hein, Leiterin der Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek Wittenberg, die zeitlose Macht der "Verteufelnden Bilder". Ihr Vortrag zeigt, wie Bildsprache früher wie heute Menschen prägen, ausgrenzen oder stärken kann.

Den Abschluss bildet am 23. März Sarah Herzer, Studienleiterin am Predigerseminar und Kantorin an der Schlosskirche zu Wittenberg. In ihrem Vortrag "Der Teufel im Gesang(buch)" spürt sie der trotzigen Zuversicht nach, die Menschen in schweren Zeiten durch Lieder und Musik gefunden haben.

Die Veranstaltungen knüpfen an die Tradition der Tischgespräche Martin Luthers an. Nach einem Impuls und der Betrachtung eines Kunstwerks sind die Besucher zu Gespräch und Austausch bei einem Imbiss eingeladen.

"Wir laden Sie herzlich ein, mit uns ins Gespräch zu kommen", so Neumann-Becker. "Lassen Sie uns gemeinsam über die Herausforderungen unserer Zeit nachdenken und voneinander lernen. In der Tradition Martin Luthers wollen wir nicht nur zuhören, sondern auch miteinander reden - bei einem kleinen Imbiss und mit einem guten Wort zum Schluss."

Die Sonntagsvorlesungen finden jeweils sonntags um 11 Uhr im Predigerseminar Wittenberg (Schlossplatz 1) statt. Der Zugang erfolgt über das Besucherzentrum. Die Veranstaltungen sind öffentlich und kostenfrei.

Sonntagsvorlesungen 2025 → Programm Download

Events

19 Jan. 2025;
10:00 -
Gottesdienst mit Abendmahl
19 Jan. 2025;
11:00 - 17:00 Uhr
Sonntagsvorlesung
26 Jan. 2025;
10:00 -
Gottesdienst
02 Feb. 2025;
10:00 -
Gottesdienst mit Abendmahl
IM BLICK …

Der bis zu 12 m Höhe aufragende Altar im Chorraum ist wegen seiner zarten Formen weitgehend aus weichem französischem Kalkstein gearbeitet. Dieser Altar wurde von Baumeister Friedrich Adler entworfen. Dabei hat er sich von dem Nürnberger Sebaldusgrab von Peter Vischer d. Ä. (1519 vollendet) anregen lassen (nach Martin Steffens).

Aktuelle Beiträge

Die Thesentür

An dieser Tür hat Martin Luther der Überlieferung nach am 31. Oktober 1517 auf einem Plakat 95 Thesen in lateinischer Sprache bekannt gegeben, um darüber mit Gelehrten zu disputieren. Die Disputation sollte Klarheit darüber bringen, ob der Handel der Kirche mit „Ablassbriefen“ dem entspreche, was Jesus einmal gewollte hat. Das war der Anfang der Reformation. Beim großen Brand der Kirche im Jahre 1760 ist die alte hölzerne „Thesentür“ verloren gegangen. 1858 stiftete der preußische König Friedrich Wilhelm IV. die heutige Bronzetür, in deren Flügel die lateinischen Thesen eigegossen sind.