Bis zum 28. Mai 2023 lädt immer am Montag um 18.30 Uhr die Schlosskirchengemeinde, die Evang. Akademie Sachsen-Anhalt und das Predigerseminar zusammen zum regelmäßigen Friedensgebet in die Schlosskirche ein.
Die Sorge und Ängste, der Unmut und der Protest gegen Entscheidungen von der Regierung wird weiterhin auf unterschiedliche Weise und lautstark auch in Wittenberg geäußert. "In den Kirchen wird um Frieden für unsere Gesellschaft, die Unruheherde und Kriege in dieser Welt gebetet. Der fast einjährige Krieg in der Ukraine, die Unruhen in Brasilien und im Iran beschäftigen uns und hinterlassen oft das Gefühl der Ohnmacht. Christen haben keine schnellen Antworten und Lösungen, aber die Möglichkeit sich an den zu wenden, der diese Welt heilen kann", sagt Wolfgang Nebel von der Schlosskirchengemeinde. Texte und Gedanken zu Unfrieden und Frieden werden im Licht der Bibel betrachtet. Musik, Lieder und Psalmen werden gesungen und gebetet.
Der Mittelpunkt der ca. 30 minütigen Andacht ist eine Zeit der Stille in der Kerzen angezündet und im Gebet das Leid und die Not in der Ukraine und der Welt, das Unverständnis und die Ohnmacht vor Krieg und Gewalt vor Gott gebracht werden kann.
Der heutige Kirchturm war ursprünglich wie der Südturm ein Wohnturm für die Fürsten, wurde aber im Siebenjährigen Krieg 1760 schwer beschädigt und danach zum Kirchturm und Glockenträger umgestaltet, indem man ihm zwei Stockwerke aus Holz mit Kupferverkleidung aufsetzte. Diese hölzernen Teile verbrannten nach erneutem Beschuss im Krieg 1813. Aus dem verbliebenen Turmstumpf machte das preußische Militär eine Kanonenbastion.